Das Falkenhagener Feld ist ein Ortsteil im fünften Verwaltungsbezirk Spandau von Berlin. In Spandau wird in den vier Quartiersmanagementgebieten (QM) Nachbarschaft und Zusammenhalt großgeschrieben. Groß ist jetzt auch das QM-Gebiet Falkenhagener Feld Ost, das durch einen Senatsbeschluss erweitert wurde. Insgesamt mehr als 17.000 Nachbarinnen und Nachbarn leben in diesem Teil der Großsiedlung, das nun von der Bötzowbahn bis zum Hohenzollernring reicht. Zum Erweiterungsgebiet des Quartiersmanagements gehören nun auch die Wohngebiete rund um den Germersheimer Platz sowie die Zeppelinstraße – das architektonische Schmuckstück des Gebiets – mit ihren expressionistischen Wohngebäuden.

Geschichte

Die Großsiedlung Falkenhagener Feld am westlichen Stadtrand Berlins wurde als erste Großsiedlung noch vor der Gropiusstadt und dem Märkischen Viertel auf ehemaligem Kleingartengelände im Gebiet zwischen Zeppelinstraße, Pionierstraße, der Spekte und der damaligen Grenze zur DDR durch gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften in den 1960er und 1970er Jahren erbaut. Eine Nachverdichtung erfolgte in den 1990er Jahren.

In Zeilenbauweise, einzelnen Punkthochhäusern und Gebäudegroßkomplexen entstanden Sozialwohnungen, die mit damals modernstem Wohnungsstandard (Bad, WC, Zentralheizung, Einbauküche) ausgestattet waren. Ergänzt wurden diese durch großzügige Freiflächen, Nahversorgungszentren und Schulen, Kindertagesstätten, Jugendfreizeitheimen sowie neuen Kirchen.

Das 122,8 ha große Gebiet des Quartiersmanagements Falkenhagener Feld Ost (QM FF Ost) gehört
zur Spandauer Bezirksregion Falkenhagener Feld. Es befindet sich am westlichen Berliner Stadtrand. Die Gebietsgrenzen bilden im Norden die Pionierstraße, im Osten der Hohenzollernring, im Westen die Siegener Straße und der Verlauf der Bötzowbahn, südlich zwischen Siegener Straße und Hohenzollernring der Spektegrünzug, zwischen Bötzowbahn und Siegener Straße die Falkenseer Chaussee.

Bauliche Struktur

Das Quartiersmanagementgebiet ist als Teil der Großwohnsiedlung Falkenhagener Feld (FF) geprägt durch Zeilenbebauung mit unterschiedlicher Geschosszahl und Punkthochhäuser der 1960er bis 1970 Jahre in lockerer Bauweise. Ab den 1990er Jahren wurde entlang der Falkenseer Chaussee, Siegener Straße und Pionierstraße in Zeilenbauweise und im Bereich Darbystraße mit Zeilen- und Doppelhäusern nachverdichtet. Der Wohnungsbestand  setzt sich aus 1 bis 5-Zimmer-Wohnungen zusammen, wobei 2 bis 3-Zimmer-Wohnungen überwiegen. Der Wohnungsleerstand ist sehr gering.

Die Wohnungen im Falkenhagener Feld Ost befinden sich im Besitz eines städtischen und dreier privater Wohnungsunternehmen (Gewobag Wohnungsbau-AG, Deutsche Wohnen (früher GSW Immobilien AG), Charlottenburger Wohnungsbaugenossenschaft und GAGFAH GmbH) sowie des Bundesvermögensamts. Der größte Wohnungseigentümer ist nach der Berlinovo (ca. 2.700 WE) die Gewobag (ca. 1.400 WE).

Bevölkerungsstruktur und soziale Situation

Derzeit leben 19.174 Menschen im QM-Gebiet (Stand 31.12.2021), von denen rund 47 Prozent einen
Migrationshintergrund haben. Seit 2018 haben sich die Einwohnerzahl und der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund leicht erhöht. 24,5 Prozent der im Gebiet lebenden Menschen besitzen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Die größte Zuwanderungsgruppe bilden dabei Menschen aus anderen EU-Staaten (rund 40 %, aus Polen 21,5 %). Weitere wichtige Herkunftsländer sind die Türkei (knapp 17,6 %), arabische Länder (einschl. Syrien) (14,4 %) und die Länder auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion (8,2 %).

26,09 Prozent der Einwohner/-innen bezogen 2020 im QM-Gebiet ein Transfereinkommen. Der Anteil arbeitsloser Menschen las bei rund 6,8 Prozent. Im Vergleich zu den anderen
Planungsräumen der Bezirksregion ist die Kinderarmut sehr hoch (Anteil der Personen unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften nach dem SGB II), die bei 46,95 Prozent liegt. Gleichwohl
zeigt sich in den vergangenen zwei Jahren ein leichter Rückgang von Werten um 50 Prozent (Westerwaldstraße) bzw. 52 Prozent (Germersheimer Platz).

Infrastruktur

Die soziale Infrastruktur im Gebiet umfasst die Siegerland-Grundschule im gebundenen Ganztagsbetrieb mit Hort, die an das Gebiet angrenzende B.-Traven-Oberschule (BTO), vier Kitas, zwei evangelische Kirchengemeinden, die Einrichtung Familie im Zentrum (FiZ), eine Stadtteilbibliothek, die Jugendtheaterwerkstatt (JTW) und die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Klubhaus. Das Gebiet ist gut versorgt mit öffentlichen und privaten Grün- und Freiflächen.

Das gesamte Gebiet ist durch die Wohnnutzung stark geprägt, gewerbliche Nutzungen finden sich
vereinzelt entlang der Falkenseer Chaussee mit einem Schwerpunkt rund um die Kreuzung Siegener Straße/Westerwaldstraße. Dieser Bereich ist im Zentren- und Einzelhandelskonzept als „Nahversorgungszentrum“ eingestuft, es wird allerdings Bedarf für eine stärkere Profilierung durch Ergänzung von Fachgeschäften sowie für eine städtebauliche Aufwertung des Kreuzungsbereichs festgestellt.

Als zentrale Verkehrsachse mit starkem Verkehrsaufkommen wirkt die Falkenseer Chaussee räumlich
trennend. Mit mehreren Buslinien auf der Falkenseer Chaussee (darunter einer Expressbuslinie), der
Pionierstraße und der Zeppelinstraße ist der S- und U-Bahnhof „Rathaus Spandau“ in sechs bis 15
Minuten erreichbar (Buslinien: M37, X37, 130, 131, 134, 137, 237, 337 und N30).

Wichtige Akteure

Wichtige Akteure im FF Ost sind insbesondere Schulen, Kindertagesstätten, Kirchengemeinden, Wohnungsbaugesellschaften und freie Träger. Sie zählen zu den Starken Partnern. Die Bewohner sind im Quartiersrat (QR), in der Aktionsfondsjury (AFJ) und in verschiedenen Einrichtungen ehrenamtlich aktiv.