Das Falkenhagener Feld gehört neben dem Märkischen Viertel und der Gropiusstadt zu den drei bekannten Großsiedlungen des alten West-Berlins. Für 29.000 Einwohner entstanden mit Baubeginn ab 1962/63 über 8.000 Wohnungen in lockerer Bauweise im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus. Viele der Bewohner waren damals froh, in das Falkenhagener Feld ziehen zu können, denn die neuen Wohnungen verfügten über Zentralheizung, moderne Badezimmer mit warmem Wasser und häufig auch über Balkone.
Die Gesamtplanung der neuen Trabantenstadt ganz im Westen Spandaus verantwortete der damalige Senatsbaudirektor Hans Stephan, der bereits die Planung des Hansaviertel koordiniert hatte. Die 40m breite Falkenseer Chaussee war damals eine schmale, staubige Ausfallstraße mit unbefestigten Seitenstreifen.
Namensgeber war das „Falkenhagische Feld“, das zu Falkenhagen gehörte. Aus Seehof und Falkenhagen wurde dann später Falkensee, das nach der Wende für viele Einfamilienhausbauer auch aus Spandau zur neuen Heimat wurde.
In den 60er Jahren war das Feld weitgehend unbebaut und wurde landwirtschaftlich und von Kleingärtnern genutzt. Das Pfarrhaus der Paul-Gerhardt-Gemeinde, das aus dem Jahr 1964 stammt, wurde inmitten von Kornfeldern und Kleingärten errichtet.
Südlich des Friedhofs In den Kisseln gehörten auch Pferde zum Siedlungsbild, denn sie dienten als Kutschpferde für das dort ansässige Bestattungsunternehmen.
Die erste Wohnbebauung beginnt 1962 mit dem „Siegener Viertel“, das nach der Partnerstadt Spandaus benannt wurde. Vier- achtgeschossige Zeilenbauten und 16-geschossige Punkthochhäuser setzen die ersten städtebaulichen Akzente im Falkenhagener Feld. Das höchste Haus entsteht am kleinen Einkaufszentrum an der Westwaldstraße.
Im westlichen Teil beginnen die Bauarbeiten 1964 mit dem Siedlungsabschnitt nördlich des heutigen Spektesee. Die Zeilenbauten sind gestaffelt und abgewinkelt, so dass sie offene Höfe mit größeren Grünbereichen bilden. Auch hier bilden zwölfgeschossige Punkthochhäuser städtebauliche Akzente.
Von 1968 bis 1970 erfolgt die Bebauung zwischen der Stadtrandstraße und der Straße im Spektefeld. Es entsteht ein gestaffelter Großbaukörper mit vier – elf Geschossen und einer kleinen Ladenzeile. Einen vorläufigen Schlusspunkt bildet die Bebauung der Hilfswerksiedlung, die zwischen 1975 bis 1977 südlich der Falkenseer Chaussee entsteht.
(unter Verwendung von Auszügen aus der Broschüre 40 Jahre Klubhaus Falkenhagener Feld v. C. Borgelt)