Bei Reichelt gibt es mehr, als nur Dinges des täglichen Bedarfs

Nachdem Reichelt diesmal den Preis für unser Preisrätsel im Falkenhagener Feld Ost spendiert hat, der im aufkeimenden Altweibersommer noch die Möglichkeit für eine gemütliche Grillveranstaltung bietet, nutzen wir die Gelegenheit, die Filiale an der Falkenseer Chaussee Ecke Siegener Straße einmal vorzustellen. Schon vor vielen Jahren gab es eine Reichelt-Filiale direkt in der Siegener Straße, dort, wo heute Aldi ist. Den Reichelt Markt an seinem jetzigen Standort gibt es seit dem 14. April 1976. Fast 20 Jahre wurde der Markt, seit Eröffnung, von Herrn Seitz geleitet.

Man mag es kaum glauben, etwa 70 Festangestellte Mitarbeiter und noch mal so viele Mitarbeiter als kurzfristige Aushilfen oder Mini-Jobber sind dort tätig. Damit gehört Reichelt zu den bedeutenden Arbeitgebern im Falkenhagener Feld.

Ausbildung ist ein wichtiges Thema

Ausbildung ist bei Edeka Reichelt ein sehr wichtiges Thema. Derzeit verfügt der Markt an der Falkenseer Chaussee über vier Auszubildende, was für ein Kleinunternehmen schon eine gute Leistung ist. Die Ausbildung für den Handel ist umfangreich, beschreibt Alexander Vujanov. An bis zu 16 außerschulischen Weiterbildungen nehmen die Azubis jährlich teil. Seminare oder auch Prüfungsvorbereitende Fahrten unterstützen die Auszubildenden beim Erreichen ihres Berufsabschlusses.

Besondere Leistung wird auch bei den Auszubildenden belohnt

Der U21-Wettbewerb der Edeka, gibt den Auszubildenden die Möglichkeit ihr Können unter Beweis zu stellen. Sie müssen eine Woche voller Aktionen planen, organisieren und durchführen. Von der Werbung bis zur Warenbeschaffung, sind sie ganz auf sich allein gestellt. Dass sie das können haben die Auszubildenden wiederholt unter Beweis gestellt. Das zweite Jahr in Folge konnten Sie einen der Preise gewinnen. Im Vorjahr war es der Preis für den besten Newcomer und im letzten Jahr der Preis für das beste Business Management.

Nicht ohne Stolz erklärt Alexander Vujanov: „Unsere Auszubildende für den „Fleischer verkaufsbetont“, ist Jahrgangsbeste. Zur Belohnung fährt sie auf einen zweiwöchigen Austausch nach Frankreich und darf dort sogar auf internationaler Ebene ihr Können unter Beweis stellen und auch eine ganz andere Sichtweise auf Fleisch- und Wurstwaren gewinnen.“

Veränderung des Kaufverhaltens

Das Kaufverhalten der Kunden ändert sich stets und ständig. Ähnlich wie in der Modebranche, muss man immer mit dem Trend gehen. Vielfalt ist Trumpf. Da bleibt das ein oder andere Mal umräumen nicht aus. Reichelt bemüht sich, die Umbaumaßnahmen bei der Einführung neuer Artikel, so gering wie möglich zu halten, so Vujanov: „Wir wissen durchaus, dass die Kunden ihre Ware gerne am gewohnten Platz entnehmen. Immer möglich ist uns das leider nicht. Man muss den Laden stetig an die Bedürfnisse des Kunden anpassen. Im Sommer viele Getränke auf großer Fläche. Für die Damenwelt die passenden Sommercocktails mit dem nötigen Sirup. Man muss auch selber mal vor dem Fernseher Platz nehmen, denn wenn zum 15-mal beim Perfekten Dinner Jakobsmuscheln serviert werden, fragen die Kunden auch mal nach, wo wir denn welche haben und ob es die bei uns gibt.“

Die Wende blieb nicht ohne Folgen

So schön der Mauerfall auch war, brachte er auch einschneidende Veränderungen im Falkenhagener Feld mit sich. Viele Beamte zogen aus Spandau weg in die Innenstadt oder gar raus nach Falkensee. Andere Bevölkerungsgruppen finden sich hier jetzt wieder, was sich auch im Kundenkreis widerspiegelt. „Wir sehen das als eine Herausforderung, denn nicht nur Junge und Alte Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Auch andere Nationalitäten freuen sich über unterschiedliche Artikel, gerade Artikel aus der Heimat erfreut unsere Kunden sehr.“ Insgesamt sind aber alle Altersgruppen, vom Schüler bis zum 90-jährigen Stammkunden vertreten. „Die Altersgruppenvielfalt unserer Kunden ist so vielfältig wie unser Sortiment.“

Moderne Kommunikationsmittel

Der Facebook Auftritt ist ein Zeichen der Zeit. Sehen und gesehen werden lautet die Devise. „Hier haben wir nicht nur eine Plattform für Werbung, sondern haben auch die Möglichkeit schneller und flexibler mit den Kunden und Bewohnern zu kommunizieren. Die Facebook Seite gibt uns die Möglichkeit zu zeigen das Reichelt nicht nur in die Jahre gekommen ist und alte Prinzipien predigt, nein mit Facebook haben wir die Möglichkeit zu zeigen, was in uns steckt. Wir erreichen die Kunden viel schneller und zeigen auf, was machen wir alles noch nebenbei. Was findet bei uns statt und womit können wir den Alltag für unsere Kunden, aber auch für unser Umfeld maßgeblich verbessern. Hier haben wir eine ganz neue Plattform der Kommunikation und können aber auch schneller auf Kundenwünsche reagieren.

Außerdem nehmen wir hier auch Bezug auf die Umgebung und können die Bewohner schneller und effektiver mit einbinden, als nur mit Plakaten im Schaufenster. Vor allem ist die Reichweite auch größer und die Freude an unserer Arbeit können wir auch mit Familie und Freunden teilen.“

Das Mitarbeiter-Video

Der eigentliche Ansporn, war ein Rapp Video welches die jungen Fleischer aus einem anderen Reichelt Markt gedreht haben. „Ich habe mir gedacht, so was Tolles bekommen wir auch hin. Ursprünglich hatte ich einen Flash Mob geplant. Er stand schon fest, die Musik war ausgewählt, aber über Nacht wurde aus einem verrückten Flash Mob, eine noch verrücktere Filmidee, die bis zum Drehtag eigentlich nur in meinem Kopf komplett war. Der Gedanke dahinter war eigentlich, zu zeigen, wie viel Kreativität Reichelt und seine Mitarbeiter auszeichnet. Davon wussten die Kollegen allerdings nichts.

Wir konnten insgesamt 40 Mitarbeiter überzeugen an diesem Tag an dem Videodreh teilzunehmen, von dem alle wussten das er vier Stunden dauern würde, von dem ich mir dachte das er acht Stunden braucht und für den wir letztlich nur 2,5 Stunden Drehzeit gebraucht haben. Dabei herausgekommen ist ein kleines Meisterwerk auf das alle zusammen sehr stolz sind.

Parody Edeka Reichelt U21 Imagefilm.mp4

YouTube

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Alle haben sehr professionell an dem Video mitgewirkt und sich sehr gut eingebracht und das obwohl sie sich nur auf meine Zurufe und sehr kurzen Erklärungen vor der Aufnahme verlassen mussten. Der Film war in meinem Kopf. Es gab kein Drehbuch und die einzigen Regieanweisungen kamen aus meinem Mund. Einzig die Kostümierung habe ich vorher bekannt gegeben.

Die Resonanz war fantastisch. Die Kunden waren begeistert. Es sind daraus natürlich auch noch weitere lustige Ideen entstanden, man will ja mit der Zeit gehen, also gibt es auf unserem Facebook Channel auch einen Harlem Shake. Naja und wer es bisher noch nicht wusste: Das Kassler Tier kommt auch von uns. Im Ursprung hieß das Video „Der böse Fleischer“ und wurde von der Online Community dann aber auf das „Kassler-Tier“ umgetauft.

Sinn und Zweck des Videos war es zu zeigen, wie man einen Kunden auf keinen Fall bedienen sollte. Dass es darum so einen Medienhype geben würde, damit haben wir nicht gerechnet. Unser Original-Video verzeichnet bei YouTube weit über 130.000 Hits. Die abgewandelten Varianten des Kassler Tiers sind sogar bei weit über 200.000 Hits. Ein voller Erfolg, wie wir finden.

Engagement über die normale Arbeit hinaus

Alexander Vujanov engagiert sich über Veranstaltungen bei Reichelt, wie z.B. den Lesedetektiv, das Tausch-Dich-Schlau-Regal, Halloween, den Ernährungsservice, sowie Kübisschnitzen, die Ostereiersuche hinaus sehr für das Falkenhagener Feld. Lese- und Sprachwochen mit Kindern und gesunde Ernährung (Aktion: „Gemüse wächst nicht im Supermarkt“) sind da nur ein paar Beispiele. Er ist der Überzeugung, dass ein jeder Supermarkt eine Verantwortung für seinen Kiez hat: „Wir sind diejenigen, die, wie Schule, Ausbildung und Arbeitsplatz, die Menschen jeden Tag auffangen und ein Wohlfühlerlebnis schaffen wollen. Kinder vom Schulalter bis zur Ausbildung, ältere Ehepaare oder junge Menschen sind uns alle gleichermaßen wichtig. Wir übernehmen nicht nur die Aufgabe des Lebensmittel Verkaufens, nein wir sind auch Sprachrohr, Psychiater und Trauerbegleiter. Unsere Motivation ist es unseren Kunden zu helfen. Wir begleiten Sie nicht nur während des Einkaufs sondern auf ihrem Lebensweg. Geben Hilfestellung, versuchen Fragen zu klären, sind Liebeskummerkasten und Trostspender, sind dem Kunden Freund, Kumpel, Onkel, Tante, Oma, Opa.“

„Welche Motivation ich speziell habe? Nun ich nehme da gerne den Buddhismus zur Hilfe, wo es heißt: „Lächle, und die Welt verändert sich!“ Das ist ein einfaches, aber bewährtes Prinzip. Meine Motivation ist, dass ich mich freue den Menschen zu helfen. Ich will nicht lügen, ich bin dabei nicht uneigennützig, weil ich mich durchaus geschmeichelt fühle, wenn mich die Leute fragen oder gezielt ansprechen.

Schüler kommen und erzählen von ihren Noten, Familien berichten über die neue Wohnung oder welche Erkältung das Kind hatte, andere Berichten von Sorgen auf Arbeit oder vom Älter werden. Dabei gibt es immer interessantes zu erfahren, denn die Menschen sind unterschiedlich und jeder wird mit einer Situation anders fertig.

Ich denke meine Motivation sind die Menschen. Ich kann Ihnen nicht mehr bieten als die Dinge die wir verkaufen. Jedoch um Ihnen das Gefühl zu geben, zu Hause zu sein, bei Freunden zu sein, mache ich meine Aktionen und belohne sie so auf meine Art und Weise.

Ich bin ein großer Elvis Fan, naja und Elvis größte Freude, war es Freude zu schenken. Ich will mich weiß Gott nicht vergleichen, aber er war und ist für mich eine treibende Kraft.“

Zukunft?

„Was gerade als nächstes ansteht kann ich wirklich nicht sagen. Es sind viele interessante Dinge die uns jeden Tag mit neuen Ideen und Impulsen füttern, um aus dem Alltag etwas Außergewöhnliches zu machen.

Was mir zumindest im Kopf herum schwebt ist in jedem Fall das Anstreben eines Guinness World Records, mit Hilfe der Einwohner aus dem Falkenhagener Feld. Ein Klappstuhl Konzert schwebt mir noch vor und vielleicht auch noch ein Krimi Shopping, aber das zeigt die Zeit und das Interesse der Anwohner, was davon wirklich umgesetzt werden kann …“