Besuch des Regierenden Bürgermeisters im Falkenhagener Feld

Am 13.3.13 kam der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, auf Einladung des Spandauer SPD-Bundestagsabgeordneten Swen Schulz zu Besuch ins Falkenhagener Feld um Menschen kennenzulernen, die sich hier in ihren Einrichtungen für den Stadtteil engagieren.
Den Anfang machte die jugendtheaterwerkstatt Spandau e.V. in ihrem Haus im Forum in der Gelsenkichener Straße.

In einer Führung wurden der Regierende und zahlreiche Gäste, wie der Spandauer Bürgermeister Helmut Kleebank und der Bezirksstadtrat für Bürgerdiente und Ordnungsangelegenheiten, Stefan Machulik, durch die mit viel Eigenengagement renovierten Räume geführt und Kurse und Gruppenaktivitäten vorgestellt. Bei einer Tasse Kaffee nahm sich Klaus Wowereit Zeit mit dem Leiter der jtw, Harmuth Schaffrin, über schwierige Themen wie knappe Haushaltskassen, geringe Budgets für Jugendfreizeitangebote und Stadtteilarbeit und langwierige Verfahrensabläufe zu sprechen. Keine Neuigkeiten für den krisenerprobten Politprofi – Klaus Wowereit stellte kritische Rückfragen, bezog auch die Anwesenden aus den Bereichen Schule und Quartiersmanagement in die Diskussion mit ein und blieb stets humorvoll und interessiert.
Der weitere Weg führte über den Campus der B.-Traven-OS, wo Herr Wowereit auch mit einigen Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kam. Anschließend wurde die Gruppe schon in der Siegerland-Grundschule erwartet. Mehrere Kindergruppen zeigten ihr erlerntes Können in einer Tanzaufführung, einer Online-Konferenz mit Grundschulen in Wien und Kreuzberg und Gedichten und gemalten Bildern. Diese wurden Klaus Wowereit als Andenken an seinen Besuch überreicht. Herr Winkelmann, Konrektor der Siegerland-GS, und betonte die Dringlichkeit des Themas Integration von Kindern und deren Elternl, das einen wesentlichen Schwerpunkt in der schulischen Arbeit darstellt. Vertreterinnen des Horts, der Kita Fantasia und von Familie im Zentrum (FiZ) des Trägers Fipp e.V. stellten ihre Angebote mit den Kindern und Familien vor. Dabei wurde betont, wie wichtig die frühzeitige Einbeziehung von Eltern in die Kindererziehung gerade in schwierigen Stadtteilen ist.
Auch das Quartiersmanagement stand auf der Rednerliste. Heike Pfeiffer hob hervor, dass Wohngebiete wie das Falkenhagener Feld für die Gesamtstadt von großer Bedeutung sind, weil hier die ersten Maßnahmen zur gesellschaftlichen Integration von Neuankömmlingen erfolgen. Dazu sind Räume als Ankerpunkte von großer Bedeutung, um soziale und niedrigschwellige Angebote für neue und langjährige Bewohner zu schaffen. Viele Bewohner zeigen auch großes Interesse und Engagement für ihre Umgebung, sei es durch Mitwirkung im Quartiersrat oder durch ehrenamtliche Mitarbeit in Einrichtungen. Gesellschaftliche und großstädtische Themen wie Kinderarmut, Arbeitslosigkeit, Anonymität und Lücken im Bildungssystem könnten auf lokaler Ebene durch das Quartiersmanagement nur ansatzweise bearbeitet, nicht jedoch behoben werden. Mit den seit 2005 eingesetzten Fördermittel aus dem Programm „Soziale Stadt“ werden mit den lokalen Partnern jedoch zahlreiche Entwickungen erfolgreich angestoßen. Gute Beispiele sind die Senkung der Schulabbrecherquote in der BTO und die Einrichtung einer Beratungsstelle für ausländische Bildungsabschlüsse. Die Vernetzung zwischen den Aktiven stellt damit ein großes Potenzial auch für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils dar.
Danach wurde der Regierende Bürgermeister für die Stadtteilzeitung Falkenhagener Express (FEX) interviewt und beantwortete amüsiert und unterhaltsam zahlreiche Fragen zu den Themen Integration, Sport und Heimat. Das ganze Interview lesen Sie in der Frühjahrsausgabe des FEX.
Ein gutes Beispiel für gelebte und erfolgreiche Stadtteilarbeit bot dann auch die abschließende Aufführung von Kindern des Kano Judoklubs. Die Kinder zeigten unter Anleitung des Ehepaars Shareef, die den Verein aufgebaut haben, Bewegungsabläufe im Judosport. Klaus Wowereit nahm sich auch hierfür die gebührende Zeit und würdigte die Leistung der Kids.
Über eine Stunde überzog Klaus Wowereit den vorgegebenen Zeitplan und genoß sichtlich die lockere Atmosphäre unter den Spandauer Anwesenden. Als ehemaliger Stadtrat für Volksbildung und Kultur in Tempelhof waren ihm viele Schwierigkeiten nicht neu, für die langjährigen Aktiven war der Besuch aus dem Roten Rathaus eine große Wertschätzung ihrer Arbeit, nicht nur für die Menschen im FF sondern auch für das Land Berlin.

Klaus Wowereit im Falkenhagener Feld (Fotos: Volker Hornung)