„Gemeinsam gestalten – aus dem FF “ – Ein Rückblick auf den Workshop mit Bügern und Einrichtungen 23.5.13

Am Donnerstag, den 23. Mai fand im Gemeindesaal der Zufluchtsgemeinde, im Herzen des Quartieres des Falkenhagener Feld Ost der Bürgerworkshop zum Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept statt. Zu diesem Zusammentreffen waren alle Bürger, Vereine und Einrichtungen  eingeladen sich zu beteiligen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „Gemeinsam gestalten-  aus dem FF“. Das Ziel eines solchen Bürgerworkshops ist es, gemeinsam ins Gespräch zu kommen, Anwohner und Aktive aus dem Falkenhagener Feld können sich über aktuelle Themen und anliegende Probleme austauschen. Die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse werden als Schwerpunkte in das IHEK 2013 einfließen und als Entscheidungsgrundlage für neue Förderprojekte im Quartiersmanagementverfahren in den Jahren 2013 und 2014 dienen.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse in tabellarischer Form kann hier heruntergeladen werden. Ranking Buergerworkshop 2013

Die Beteiligung fiel trotz reger Bekanntmachung überschaubar aus. Es hatten sich an diesem Tag 35 Personen eingefunden, um sich über die Belange des Falkenhagener Feldes auszutauschen. Es waren zum großen Teil schon bekannte Gesichter anwesend, Akteure welche sich ohnehin schon sehr engagiert in sozialen und kulturellen Bereichen im FF einsetzen. Dank dieser Zusammensetzung an „Fachleuten“ des Gebiets kam es allerdings auch zu inhaltlich vielseitigen und kompetenten Gesprächen.

Die Veranstaltung startete mit den einleitenden Worten von Heike Pfeiffer (QM-FFO). Sie erläuterte sowohl das  Ziel als auch den Ablauf des Workshops, gab einen Rückblick der bisherigen Arbeitsergebnisse, sowie den aktuellen Stand wieder und formulierte den Ausblick für das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept 2013.

Eine kleine Pause sollte mit Snacks und Kaffee dem ersten Austausch der Teilnehmer und einem Verinnerlichen der ersten Inputs dienen. Im Anschluss folgte der Hauptteil der Veranstaltung, die Arbeitgruppen.
4 Handlungsfelder, die die thematischen Schwerpunkte im Handlungskonzept bilden, sollten in Arbeitsgruppen besprochen und bearbeitet werden. Die Themen „Bildung, Ausbildung, Jugend“; „Öffentlicher Raum“; „Nachbarschaft (Gemeinwesen, Kultur, Integration, Gesundheit)“ und „Arbeit und Wirtschaft“ galten vertieft zu werden. Die Teilnehmer bekamen die Möglichkeit sich ein Thema auszusuchen und dieses in der Arbeitsgruppe in zwei Zeitblöcken von je 20 Minuten. Für diejenigen, welche sich für mehrere Themen interessierten und sich in verschiedene Kreise einbringen wollten, war es möglich, die Pause zwischen den beiden Zeitblöcken für ein Wechseln der Arbeitsgruppen zu nutzen. Die einzelnen Gruppen wurden moderiert und betreut um den roten Faden im Diskussionsfluss einzuhalten. Es hatten sich sowohl Stephan Mayer, Marina Lust und Sirko Mill vom Quartiersmanagement FFO, als auch Natalia Fichtner (Quartiersrätin) und Constanze Kraft (Pfarrerin der Zufluchtsgemeinde) für diese Aufgabe bereiterklärt.

Hierbei wurde deutlich wie gut sich die Räumlichkeiten der Zufluchtsgemeinde für eine solche AG-Arbeit eignen. So hatten alle Arbeitskreise ihren eigenen Raum zur Verfügung um ungestört ins Gespräch zu kommen. Die Auseinandersetzung mit den 4 Themen orientierte sich in den Gruppen an 3 Leitfragen: „Welche Ziele wollen wir erreichen?“; „Mit welchen Schlüsselmaßnahmen gelingt dies?“ und „Welche Partner brauchen wir dafür?“

Nachdem die Zeit der AG-Arbeit zu Ende war, sorgte eine etwas größer angelegte Pause mit reichhaltiger Verpflegung zum Nachfüllen der verausgabten Energiereserven. Eines war jedoch klar, die Pause stellte keinen Abbruch des regen Austauschs unter den Anwesenden dar. So wurde teilweise neben dem Verzehr von Speis und Trank eifrig weiter diskutiert.

Mit der Präsentation der AG-Ergebnisse, bei der wieder alle Teilnehmer gestärkt zusammen kamen, folgte nun der wohl spannendste Teil des Workshops. Jede Arbeitsgruppe hatte eine Person erwählt, welche dem Auditorium die erarbeiteten Themen und Schlagwörter vorstellte und erklärte. Es standen also nun 4 Tafeln mit einer Vielzahl an bunten Kärtchen, auf denen die Gedanken, Forderungen und Ideen der Workshop-Teilnehmer notiert waren, nebeneinander aufgestellt.

Nachdem nun diese Inhalte jedem Anwesenden zusammengefasst verdeutlicht wurden, galt es eine hierarchische Ordnung in diese Vielzahl der gesammelten Überlegungen zu bringen. Jeder Workshop-Teilnehmer bekam 5 Abstimmungspunkte und damit die Möglichkeit, seinen persönlichen Prioritäten Ausdruck zu verleihen. Dieses Ranking durch Punktbewertung lässt einzelne Schwerpunkte erkennen, die den Teilnehmern am wichtigsten sind.

So stellte sich heraus, dass im Bereich „Kinder, Ausbildung, Jugend“ das Thema „Elterntraining, Kompetenzen der Eltern stärken“ mit 6 Punkten sehr hoch bewertet wird. Im Bereich „Öffentlicher Raum“ stechen die Themen „Klubhaus für alle!“ und „Sauberkeit im Gebiet fördern“ mit 6 und 7 Punkten deutlich heraus. Im Bereich Nachbarschaft (Gemeindewesen, Kultur, Integration, Gesundheit) wurde mit 6 Punkte gefordert, die „Lethargie zu überwinden“ und auf eine „Kontinuität der Projekte“ (8 Punkte) zu achten. Außerdem kristallisiert sich der Wunsch nach einem „Musikfest“ mit 7 Punkten heraus. Im Bereich „Arbeit und Wirtschaft“ hat sich die Idee „Unternehmen zum Stadtteilfest als Selbstpräsentation einzuladen“ mit 6 Punkten als wesentliche Forderung herausgestellt.

Zu guter Schluss galt es ein Leitbild für die Quartiersentwicklung, unter Berücksichtigung der erarbeiteten Themen, für das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept zu formulieren. Die Version von Heike Pfeiffer lautete wie folgt:

•Das FF ist ein lebenswerter, interessanter und grüner Ort am Rande der Stadt im schönen Berlin-Spandau.
• Hier gibt es Chancen für´s Leben für Familien. Eltern werden gestärkt, Kinder können sich entfalten und wachsen gesund auf.
• Jugendliche und Erwachsene werden befähigt, am Arbeitsleben teilzuhaben.
• Die Generation 50plus findet hier alles Notwendige, um ein aktives, selbstständiges Leben führen zu können.
• Menschen aus anderen Kulturen sind hier willkommen. Es findet ein Miteinander statt.
• Es gibt qualitätsvolle, bedarfsorientierte Infrastrukturangebote in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Kultur, Sport, Freizeit.
• Das Zusammenleben ist durch eine gute Nachbarschaft, gegenseitige Wertschätzung und ein kooperatives Zusammenwirken aller Akteure geprägt.
• Es gibt vielfältigen, bezahlbaren Wohnraum für verschiedene Bedürfnisse.
• Umweltbewusstes Handeln wird zunehmend praktiziert und von den Akteuren unterstützt.
• Das FF soll sich zukunftsfähig, nachhaltig und lebendig entwickeln und alle Akteure setzen sich partnerschaftlich dafür ein.

Die Mehrheit der Anwesenden zeigte sich mit dieser Formulierung des neuen Leitbilds einverstanden und stimmte ihm Handmeldungen zu. Damit ging ein arbeitsreicher Abend zu Ende. Das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept für die Jahre 2013 und 2014 samt Leitbild wird derzeit vom Team erarbeitet, mit den Partnern aus Senatsverwaltung und Bezirk abgestimmt und danach veröffentlicht.


Jamil Kjazimi