Am 22. September eröffnet ab 12 Uhr auf dem Marktplatz- Spandau zum ersten Mal die Lange Tafel, das große rituelle Spaghetti-Essen mit Jung und Alt für den Dialog der Generationen und Kulturen. Sie sind herzlich eingeladen, die Lange Tafel mit Teller und Besteck zu besuchen und ein Teil der Inszenierung im 2. Akt, von dreien zu sein. Schüler aus drei Schulen sind Ihre Gastgeber und moderieren Gespräche unter dem Motto: „Die Abenteuer des Homo Migrantes – Spandau.“
Soziale Schlüsselkompetenzen, Gesprächsführung und ein historisches Wissen
Im 1. Akt durchlaufen die Schüler des Freiherr-von-Stein-Gymnasiums, der Lynar -Grundschule und der Heinrich- Böll-Schule unter der Anleitung der Regisseurin Isabella Mamatis ein Kurrikulum, das mit ihnen soziale Schlüsselkompetenzen, Gesprächsführung und ein historisches Wissen zur Einwanderung in Spandau aufbaut. Sie erstellen einen Fragenkatalog und begeben sich auf die Recherche nach Einwanderungsgeschichten. Dazu befragten sie Ihre Eltern, aber auch Straßenpassanten aus dem Schulumfeld. Anschließend schreiben sie die Geschichten auf, die sie in Erfahrung gebracht haben. Damit bewahren die jungen Menschen nicht nur das gelebte Einwanderungswissen unserer älteren Generation vor dem Aussterben sondern bauen gleichzeitig ein regionales, kollektives Kulturwissen auf.
Das große Spaghetti-Essen
Der Höhepunkt des Projekts, der 2. Akt ist das große Spaghetti-Essen, das immer auf den schönsten Straßen und Plätzen von Berlin stattfindet, in Spandau auf dem Marktplatz. Die Schüler/innen laden dazu ihre Gesprächspartner/innen, Eltern und Bürger aus dem Kiez ein, auch Passanten sind spontan herzlich willkommen. Zur Eröffnung überreichen die Schüler ihre Geschichten dem Bürgermeister in Form einer Chronik. Gleichzeitig flattern ihre Geschichten zum Lesen für alle parallel der Tafel an einer Wäscheleine im Wind. Während des Festes agieren die Jugendlichen ausgebildet als Gastgeber/innen und Moderator/innen für einen lebendigen Dialog an der Tafel.
Im 3. Akt bekommen sie für ihr ehrenamtliches Engagement Urkunden für ihren Berufspass.
Lebendiger Dialog der Generationen und Kulturen
Der Schirmherr und Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank holt in diesem Jahr die Lange Tafel nach Spandau. Hier wird sie von der Initiatorin Isabella Mamatis aufgebaut und soll zum jährlichen Ritual der drei Schulen und der Spandauer Innenstatt werden. Sie steht für einen lebendigen Dialog der Generationen und Kulturen und eine demokratische Werteentwicklung.
2006 wurde die lange Tafel in der Bergmannstrasse als Modellprojekt mit privaten Mitteln von der Initiatorin entwickelt und zusammen im Netzwerk von Schule, Bezirk und Wirtschaft umgesetzt. Inzwischen ist Berlin zur Stadt der Langen Tafeln geworden, hier gibt es sie sieben Mal, und auch schon in anderen Bundesländern. (Weitere Tafel finden Sie unter www.lange-tafel.com Menü: alle Langen Tafel auf einen Blick)
2010 entwickelte sich aus der Langen Tafel heraus die Initiative http://www.denk-mal-fuer-migration.com, als interkulturelles Forum. Die Initiative unterstützt mit Workshops für Schüler und Lehrer den interkulturellen Alltag und baut eine identitätsfördernde Erzählkultur auf. Hier steht Migration als Kulturleistung des Menschen wertschätzend im Zentrum.
Mit der diesjährigen Inszenierung unter dem Thema „Die Abenteuer des Homo Migrantes“ werden die Lange Tafel Spandau-Marktplatz und das Denkmal für Migration miteinander verbunden.