Geld-oder Sachspenden, Begleitung von Geflüchteten zu Behörden, Mitarbeit in einer Hilfsinitiative oder gar die Übernahme einer Patenschaft für unbegleitete Minderjährige – es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, Menschen zu unterstützen, die ihre Heimat verlassen mussten und Zuflucht in Berlin gesucht haben.
Berlins Beauftragter für Integration und Migration, Andreas Germershausen, hat jetzt eine Orientierungshilfe herausgegeben, wie und wo man sich in Berlin persönlich für Geflüchtete engagieren kann.
Nach der überwältigenden Welle der Hilfsbereitschaft, auf die im letzten Jahr die Menschen trafen, die es über die „Balkanroute“ oder aus Ungarn nach Deutschland geschafft hatten, waren viele skeptisch, ob der persönliche Einsatz vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer nicht bald erlahmen würde. „Das ist glücklicher Weise nicht eingetreten“, so Andreas Germershausen. „Das freiwillige Engagement in der Flüchtlingshilfe ist weiterhin eine wichtige und starke Stütze auch für staatliche Institutionen oder Hilfsorganisationen, die Aufnahme der unterschiedlichen Gruppen Geflüchteter zu bewältigen und eine Willkommenskultur zu etablieren. Trotz aller Anfeindungen, aller Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, trotz gewalttätiger Angriffe oder rassistischer Stimmungsmache ‚besorgter Bürger‘, ist die Bereitschaft der Menschen hier zu Lande ungebrochen, anderen zu helfen, die vor Krieg oder Verfolgung geflohen sind.“
Der Autor der gerade erschienenen Broschüre, der Journalist Jens Bartels, hat bei unterschiedlichen Initiativen und Hilfsorganisationen nachgefragt und recherchiert, wo Menschen sich persönlich engagieren können.
„In Berlin“, so der Integrationsbeauftragte weiter, „gibt es zum Glück eine weit verzweigte und gut funktionierende Struktur der Flüchtlingshilfe. Ich hoffe, dass der vorliegende Ratgeber noch mehr engagierten Personen den Weg zu Einrichtungen aufweist, wo ihr Engagement dringend benötigt wird.“
Die Broschüre stellt zunächst Berliner Initiativen vor, die berlinweit für ganz unterschiedliche Projekte und Angebote ehrenamtliche Mitarbeit suchen.
In der Rubrik Ehrenamtliches Engagement in den Bezirken finden Interessierte Angebote in ihrem Wohnumfeld. Es folgen Anlaufstellen, die sich ganz konkreten Themenbereichen zuordnen lassen: Gesundheitsversorgung & Medizinische Versorgung, Sprache, Medien & Bildung, Berufsorientierung, Ausbildung & Integration in den Arbeitsmarkt sowie Sport, Freizeit & Kultur.
In der Rubrik Unterbringung & Wohnraum finden sich Anlaufstellen, wo man Zimmer oder Wohnraum zur Verfügung stellen kann. Ein Anhang nennt Adressen mit weiteren Organisationen und Institutionen im Bereich der Hilfe für Geflüchtete sowie Anlaufstellen bei Gewalt, Anfeindungen und Diskriminierungen.
Die Broschüre „Hilfe für Geflüchtete – Orientierung für freiwilliges Engagement“ kann unter folgender Adresse kostenfrei bestellt werden:
- Der Beauftragte für Integration und Migration Potsdamer Str. 65
- 10785 Berlin
- E-Mail: integrationsbeauftragter@intmig.berlin.de Tel.: 030-9017 2357 oder 9017 2351
- Außerdem steht das Heft zum Download bereit unter http://www.berlin.de/lb/intmig/veroeffentlichungen/gefluechtete/