Gedanken der Quartiersräte zum 9. November

Auf der Quartiersratssitzung vom 9.11. haben die Quartiersräte den Opfern der Novemberpogrome 1938 gedacht. Hierbei wurde auch über Regina Postrong (geb. Schönberg) gesprochen.

Auf der Quartiersratssitzung vom 9.11. haben die Quartiersräte den Opfern der Novemberpogrome 1938 gedacht. Hierbei wurde auch über Regina Postrong (geb. Schönberg) gesprochen.

Regina Postrong wurde 1914 in Köln geboren. Sie musste zuletzt in einer Gärtnerei in der Pionierstraße 69 im Falkenhagener Feld arbeiten. An dieser Adresse befindet sich auch der Stolperstein für Regina Postrong. Am 27. März 1945 wurde sie mit dem letzten Transport von Berlin nach Theresienstadt deportiert. Die Tatsache, dass sie erst so kurz vor Kriegsende deportiert wurde, spricht dafür, dass sie einige Zeit untertauchen konnte. Es gibt Hinweise darauf, dass sie die nationalsozialistische Verfolgung überleben konnte. Millionen andere schafften dies nicht. Den Verfolgten und Ermordeten gilt die Verpflichtung: Kein Vergessen!

Der 9. November steht jedoch nicht nur für die dunkelsten Verbrechen, sondern auch für den Fall der Berliner Mauer: Das Ende des Symbols der Teilung Deutschlands und des Kalten Krieges. Der Quartiersrat besteht aus Menschen die in Ost- und Westberlin geboren wurden und Menschen mit Migrationsgeschichte. Die Quartiersräte teilten alle unterschiedliche Erlebnisse, Erinnerungen und Bilder mit diesem und den folgenden Tagen. Unberührt ließ es niemanden.  Getrennte Familien wurden wieder vereint. Freundinnen und Freunde kamen wieder zusammen, Berlin war wieder eine (!) Stadt. Die Geschichte der Berliner Mauer ist ohne die Geschichte des 9. November 1938 nicht zu denken. Die historischen Zusammenhänge und die Lehren, die wir aus der Geschichte ziehen, sind entscheidend für die Zukunft unserer Gesellschaft.