Ausstellung aller Wettbewerbsarbeiten zum „Begegnungszentrum Westerwaldstraße“

Realisierungswettbewerb: Gewinner-Teams stehen fest, Ausstellung im November zeigt alle Wettbewerbsbeiträge. Die Ausstellung im Klubhaus ist eröffnet.

Nach intensiver Auseinandersetzung mit den eingereichten Entwürfen fand am Donnerstag, dem 17. Oktober 2024, die Preisgerichtssitzung zum Architekturwettbewerb für den geplanten Neubau auf dem Grundstück Westerwaldstraße 16/18 im Falkenhagener Feld einen erfolgreichen Abschluss.

Siegerentwurf des Stadtteilzentrums (Bild: www.thethird.de)

Multifunktionalität, eine Öffnung des Gebäudes zum Platz hin, einladend gestaltete Grünanlagen, Energieeffizienz, – die hochbaulichen, städtebaulichen und freiraumplanerischen Ziele für den Neubau auf der Freifläche, auf der einst die Zufluchtskirche stand, sind hochgesteckt. Nun fiel im EU-weit ausgeschriebenen, nicht offenen Realisierungswettbewerb die mit Spannung erwartete Entscheidung. Zehn interdisziplinäre Teams, jeweils bestehend aus Architektur- und Landschaftsarchitektur-Büros hatten Entwürfe eingereicht; das Preisgericht beriet sich bis in die Abendstunden. Grundlage für die Entwürfe war ein anspruchsvolles Bedarfsprogramm für das geplante Begegnungszentrum, das auf der Fläche zwischen Klubhaus und Bibliothek im Stadtteil Falkenhagener Feld entstehen soll. Finanziert wird die Gesamtmaßnahme, vom Grundstücksankauf über den Wettbewerb bis hin zum Neubau, durch das Städtebauförderprogramm „Nachhaltige Erneuerung“.

Auch Dr. Carola Brückner, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur, Sport und Facility Management betonte in ihrer Begrüßung der Fach- und Sachpreisrichter:innen und Sachverständigen, die an der Sitzung teilnahmen, die herausfordernde Aufgabenstellung:

„Drei verschiedene Nutzergruppen sollen hier zusammenfinden. Zum einen soll nun das Stadtteilzentrum entstehen, das sich die Menschen im Falkenhagener Feld seit Langem wünschen. Zum anderen gilt es, insbesondere auch die Angebote für Seniorinnen und Senioren zu erweitern. Und drittens soll die seit Jahrzehnten etablierte Jugendtheaterwerkstatt mit ihrem ganzjährigen Programm hier eine neue Heimat und gut bespielbare Flächen finden. Ich wünsche mir von Herzen, dass dies alles gelingt und freue mich, dass Sie als Preisgericht heute der verantwortungsvollen Aufgabe nachgehen, die vielversprechendsten Entwürfe für dieses besondere Neubauprojekt zu bestimmen.“

Das neunköpfige Preisgericht unter dem Vorsitz von Dipl. Ing. Brigitte Holz, freischaffende Architektin und Stadtplanerin, setzte sich aus freischaffenden Architekt:innen sowie aus Vertreter:innen der beteiligten Ämter und der Senatsverwaltung zusammen. Nach zwei Wertungsrundgängen und einer schriftlichen Beurteilung fiel einstimmig die Entscheidung für einen ersten, einen zweiten, und einen dritten Platz. Ein vierter Beitrag erhält eine Anerkennung, wird aber nicht in die Vertragsverhandlungen zur Umsetzung des Neubaus eingebunden. Im ersten Wertungsrundgang verblieben alle eingereichten Beiträge im Wettbewerb. Im zweiten Wertungsrundgang ergab die Abstimmung nach Mehrheitsprinzip das Ausscheiden von sieben Beiträgen. Inhaltlich vorgeprüft wurden die eingereichten Arbeiten vor der Sitzung durch das zur Vorprüfung beauftragte Büro Scharabi Architekten. Der Vorprüfbericht lag zur Preisgerichtssitzung allen Anwesenden vor. Alle Arbeiten waren im Vorfeld vollständig

anonymisiert und mit sechsstelligen Tarnzahlen versehen worden. Erst nach der einstimmigen Entscheidung für die Platzierung der Beiträge wurden die versiegelten Kuverts mit den Namen der Entwurfsverfasser:innen geöffnet.

Erstplatzierter Preisträger ist das Team der SEHW Architektur GmbH für den hochbaulichen Beitrag, gemeinsam mit STED – a part of Vilhelm Lauritzen Architects A/S aus Dänemark für den freiraumplanerischen Realisierungsteil. In seiner Stellungnahme begründet das Preisgericht die Entscheidung für den ersten Preis unter anderem mit „einer überzeugenden städtebaulichen Konzeption, mit einem, den Nutzungen entsprechend dreigestaffelten Baukörper, einladenden Aufenthaltsflächen und klarer Haltung (…). Der Vorplatz des Begegnungszentrums wird im Zusammenspiel mit dem bestehenden Westerwaldplatz und den dort bestehenden öffentlichen Nutzungen verstanden und entworfen; nördlich des Neubaus schließen grüngeprägte Freiräume an.“

Die Preisträgerbeiträge sind wie folgt:

1. Preis: 63.000 € Hochbau, 12.000 € Freianlagen

SEHW Architektur GmbH, Berlin mit STED – a part of Vilhelm Lauritzen Architects A/S, Nordhavn, Dänemark

2. Preis: 37.000 € Hochbau, 7.000 € Freianlagen

Anne Lampen Architekten BDA, Berlin mit GAST Landschaftsarchitekten bdla, Berlin

3. Preis: 24.000 € Hochbau, 4.500 € Freianlagen

AFF Architekten, Berlin, mit Planstadt Senner GmbH, Überlingen

Anerkennung: 6.000 € Hochbau, 1.500 € Freianlagen.

Bez + Kock Architekten Generalplaner, Stuttgart, mit ST rauma. Landschaftsarchitektur, Berlin

Die Wettbewerbsorganisation wurde unterstützt durch die beauftragten Dr. Szamatolski Schrickel Planergesellschaft mbH und die Planergemeinschaft Stadt und Raum eG. Die Betreuung und Koordination der Städtebauförderung liegt im Stadtplanungsamt des Bezirks Spandau, Bedarfsträger des Neubaus sind gemäß den Zielgruppen des geplanten Begegnungszentrums das Jugendamt sowie das Sozialamt des Bezirks.

Ausloberin des Realisierungswettbewerbs ist der Fachbereich Hochbau der Serviceeinheit Facility-Management im Bezirksamt Spandau. Anfang 2025 beginnen die Verhandlungen mit den Preisträgerbüros gemäß Vergabeverfahren.

Eine Ausstellung aller Wettbewerbsarbeiten wurde am 07. November 2024 durch Bezirksstadträtin Frau Dr. Brückner und Stephan Machulik, Staatssekretär für Wohnen und Mieterschutz in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, eröffnet. Die Entwürfe werden bis zum 05. Dezember 2024 in den Räumen des Klubhauses Falkenhagener Feld (Westerwaldstraße 13, 13589 Berlin-Spandau) öffentlich und kostenfrei ausgestellt.

Bilder von der Ausstellungseröffnung