Soziale Stadt verliert einen Protagonisten

Am Montag, dem 31. Oktober, starb nach schwerer Krankheit der bekannte Berliner Stadtsoziologe Hartmut Häußermann. Wir trauern mit seinen Angehörigen.

Für den lange Zeit an der Humboldt-Universität zu Berlin tätigen Professor für Soziologie stellten Wissenschaft und Politik eine unverzichtbare Einheit dar. Auf dieser Grundlage haben ihn nicht nur Studenten zu schätzen gelernt sondern auch aktive Politiker.
Als er im Jahre 1998 die gemeinsam mit Andreas Kapphan erstellte Untersuchung über die sozialräumliche Entwicklung der Stadt Berlin vorstellte, schufen die Beteiligten damit die wissenschaftliche und politische Grundlage für die Einrichtung des Berliner Quartiersmanagements.
Diese, im Auftrag des Berliner Senats erarbeitete Untersuchung, war ein wegweisendes Konzept der sozialen Stadtentwicklung. Darin wurde die Gefahr der Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen in sozial auseinanderfallenden Stadtteilen benannt. Diesen Zerfall in arme und reiche Stadtteile zu verhindern, war ein Plädoyer für eine solidarische Stadt und Gesellschaft. Als Mittel gegen diesen drohenden Zerfall schlugen die Autoren die Einrichtung eines Quartiersmanagements in betroffenen Gebieten vor, dem der Berliner Senat innerhalb des "Bund-Länder-Programms Soziale Stadt" folgte.
Häußermann war „einer der bekanntesten – wenn nicht der bekannteste – Vertreter der Stadtsoziologie in Deutschland, der in seiner Arbeit Generationen von Studierenden und jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern inspirierte“ sagte Prof. Talja Blokland, die «seinen» Lehrstuhl am Institut für Soziologie der Humboldt-Uni vor drei Jahren von ihm übernommen hatte, in einem Interview in der vergangenen Woche. (Lesen Sie hier mehr)