Besuch des Quartiersrates Mehrower Allee im FF-O

Im ersten Halbjahr 2011 nahm der Quartiersrat aus der Marzahner Mehrower Allee über ihr Quartiersmanagement Kontakt mit dem im Falkenhagener Feld-Ost auf. Ziel war eine direkte Kommunikation der Quartiersräte miteinander und der gemeinsame Austausch über die jeweilige QR-Arbeit.
Nach verschiedenen zurück liegenden Veranstaltungen, so bei der Organisation der letztjährigen Proteste zur Kürzung der Städtebauförderung oder bei der Auswertung des Quartiersrätekongresses vom März 2011, entstand ein Interesse unserer lokalen Akteure für einen Austausch mit denen aus anderen Gebieten.  Da liegt es aus Spandauer Sicht zunächst nahe, sich mit einem anderen Gebiet im Bezirk in Verbindung zu setzen und so waren einzelne Quartiersräte aus dem FF-O auch verwundert über die Kontaktaufnahme aus Marzahn.
Doch nach kürzerer Diskussion auf der Quartiersratssitzung im August 2011 war schnell klar, dass das Angebot sehr interessant klingt. Naheliegend sind die Voraussetzungen für den Arbeitsaustausch, denn beide Gebiete erhielten Mitte 2005 eine Förderung im Rahmen des Quartiers- bzw. Stadtteilmanagements. Beide Gebiete beziehen sich auf industriell errichtete Großsiedlungen, einerseits aus den sechziger Jahren Westberlins und andererseits aus den achtziger Jahren Ostberlins. In beiden Quartieren spiegeln sich die Änderungen der sozialen Differenzierung der letzten Jahrzehnte in der Bevölkerungsentwicklung wieder. In beiden Gebieten leben zur Zeit ca. 10.000 Einwohner. So beschloss der Quartiersrat des FF-O nach kurzer Diskussion, die Kollegen aus der Mehrower Allee für ihre nächste Sitzung am 21. September einzuladen.
An dem betreffenden Tag machten sich die Marzahner geschlossen auf den weiten Weg nach Spandau, wurden vom Bus abgeholt und danach im Kinderrestaurant empfangen. Nach einem kurzen Kennenlernen, einer Erfrischung im Hause und dem gegenseitigen Vorstellen einzelner Akteure, ging es bei spätsommerlichem Wetter auf, zu einen Spaziergang durch das Quartier.
Dabei waren unsere Gäste vor allem über die vielen Bauarbeiten überrascht. So stellt ja nicht nur die neue Quartiersmitte vor der Zufluchtgemeinde mit Klubhaus, altem Supermarkt und Straßenbau einer Riesenbaustelle auch der Henri-Dunant-Platz war ja erst wenige Wochen zuvor beim Stadtteilfest feierlich eingeweiht worden. Die B.-Traven-OS hatte auch erst in den letzten zwei Jahren etliche Erneuerungen erfahren und die nachfolgende Quartiersratssitzung fand im FIZ Westerwaldstraße statt, dass ebenfalls noch einen sehr neuen Eindruck macht.
Nach dem Rundgang im Gebiet nahmen unsere Gäste auch am ersten Teil der regelmässigen Sitzung teil, der nach einem kurzen Imbiss gegen 19.00 Uhr mit der Vorstellung von zwei abgeschlossenen Projekten begann. Die Vorstellung eines im Januar beginnenden Projektes zum Aufbau einer Beratungsstelle für die  Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse für Migranten führte zu einer lebendigen Diskussion in der gemischten Runde, nicht nur da sich einige Beteiligte bereits kannten, schließlich stammen im Quartier Mehrower Allee fast ein Fünftel der Einwohner aus der ehemaligen Sowjetunion. Das heißt auch hier ist die Problematik bekannt.
Am Abschluss der Sitzung waren sich nahezu alle Beteiligten einig, dass der begonnene Austausch weiter geführt werden sollte und dazu sollten die Spandauer ruhig der ausgesprochenen Einladung nach Marzahn folgen. Hoffentlich ergeben sich aus der Zusammenarbeit Impulse für die Verstetigung der Arbeit in den Quartieren oder zumindest ein Austausch für die Verbesserung der Arbeit der Quartiersräte in Ihrem Wohn- und Aufgabengebiet.
Wir danken den Mitgliedern des Quartiersrates Mehrower Allee für ihren Besuch und hoffen, dass wir es schaffen, den ebenso weiten Weg nach Marzahn zu bewerkstelligen. Bis dahin bleibt ja auch noch der Austausch via Internet oder Telefon.
(Text: QM FF-O, Frank Götze)