Jugendliche und Erwachsene kamen am 25. Januar 2017 im Klubhaus an der Westerwaldstraße zu einem Workshop zusammen. Konkret ging es um die Frage, wie Jugendliche Ideen einbringen können und auf welcher Basis eine Zusammenarbeit mit ihnen möglich ist. Im Idealfall soll das erzielte Ergebnis einen Mehrwert für beide Seitenbringen. Die LösungsSpiele setzen diese Fragen an die erste Stelle. Es geht nicht primär um die eigene Fachlichkeit, sondern um die Belange, das Potenzial und die Handlungsmotivation der Zielgruppe.
Ideen sind gut, aber Lösungen sind noch viel besser. Es ist von großer Bedeutung, bestehende Vorstellungen kreativ zu hinterfragen und die zumeist eher theoretischen Planungen zu überarbeiten. Im Idealfall öffnen sich so Türen zu neuen Perspektiven, die im praktischen Alltag Bestand haben.
Gleich zu Beginn werden die Zielgruppen bestimmt. In Kleingruppen wird diskutiert, welche Fähigkeiten und welche Belastbarkeit besondere Spielregeln brauchen, um ein Gleichgewicht von Geben und Nehmen erreichen zu können. Dabei wird hinterfragt, welche Rolle Nützlichkeit und Mehrwert spielen. Ohne Einschränkung lassen sich auch ungewöhnliche Vorstellungen in die Diskussion einbringen.
Was sind LösungsSpiele?
Ein besonderes Problem harrt einer Lösung. Wie gelingt es, die jeweilige Zielgruppe durch Hilfe zur Selbsthilfe zu motivieren, schließlich genügt es nicht, nur theoretisch zu wissen, wie ein Ziel erreicht werden könnte? LösungsSpiele sollen den beteiligten Personen dazu verhelfen neue Praxis relevante Perspektiven zu entwickeln. Schließlich geht es vor allem darum, die Zielgruppen mit ins Boot zu holen.
Assets & Needs (Aktivposten, Vorzüge und Bedürfnisse): Jeder Mensch hat etwas zu bieten und braucht etwas um zufrieden zu sein.
Give & Take (Geben und Nehmen): Jedem Menschen muss ein Ausgleich von „Geben und Nehmen“ ermöglicht werden – sonst leidet sein Selbstwertgefühl.
Fair Deals (Gerechte Abmachungen): Jeder Mensch muss angemessene Vereinbarungen treffen können, sonst verliert er seine Motivation zur Teilnahme.
Teilnehmer an den Lösungsspielen:
2 Quartiersratsmitglieder
2 Quartiersmanager*innen
3 Schulsozialarbeiter*innen
1 Schülersprecher der B. Traven Gemeinschaftsschule
4 Jugendliche aus dem Projekt „Jugend bewegt“
2 Jugendlichen aus dem „TeenKom“-Projekt
Gruppe 1 – Die perfekte Schule
Am Anfang stand ein Beispiel einer „perfekten Schule in den USA“, in der Schulstunden durch 10-minütige Pausen unterbrochen werden. Diese Pausen sollen bewusst der Auflockerung z.B. durch Tanzen dienen.
Wie wäre so etwas umzusetzen? Der Bedarf stand schnell fest. Zuerst braucht es einen speziellen Pausenraum. Die Ideen griffen Technologien von heute auf, um alle Sinne anzusprechen. VR-Brillen ermöglichen es, in unterschiedlichste Wahrnehmungswelten einzusteigen. Im Idealfall sollen sogar „schwebende Zustände“ ermöglicht werden.
Gruppe 2 – Spielregeln in der Schule
Ein Schülersprecher führt ein schwieriges „Schulleben, weil er quasi zwischen zwei Stühlen sitzt. Er muss sich für die Schüler einsetzen, dabei aber immer zwischen Schülern und Schule vermitteln. Welche Chancen bieten sich durch ihn und mit welchen Schwierigkeiten hat er zu kämpfen?
Regeln bestimmen das Leben, um ein faires Miteinander zu ermöglichen. Das fängt z.B. auf dem Schulhof an, wenn „freilaufende“ Fußballspieler den Basketballspielern ins Gehege kommen. Handy-Nutzung ist ein schwieriges Thema: Ist es sinnvoll, die Nutzung von Smartphones während des Unterrichts grundsätzlich zu verbieten? Ein Blick auf die Bedeutung und den immer umfangreicheren Funktionsumfang der Geräte lässt auch andere Überlegungen zu. Es ist durchaus möglich, das Gerät sinnvoll im Unterricht einzusetzen. Manche Schulen tun dies inzwischen.
Der Schülersprecher könnte fortan gezielter dazu beitragen, für die B. Traven Gemeinschaftsschule praktikable Regeln für die Handynutzung zu entwickeln.
Gruppen 3+4 – Begegnungen von Jugendlichen und Senioren
Am Anfang gab es einen Kassensturz: Was sind die Bedarfe, Ressourcen und Fähigkeiten von Jugendlichen in Bezug auf mögliche Partner*innen? Anschließend ging es an die Überlegung, wie solche Begegnungen (Aktivitätsformate) aussehen könnten, welche Spielregeln zu beachten sind und welche Förderquellen es für Projekte gibt.
Ergebnis war ein Format, das wie ein „Social StartUp“ alle Aspekte der Anbahnung, des Betriebs und der Nachhaltigkeit einer Begegnungskultur berücksichtigte. Gedacht ist ein fester Freitagstermin, wo Jugendliche und Senioren sich treffen können. Ausgehend von diesem Ergebnis k die weitere Realisierung ab sofort folgen.
Projektfonds QM FFO, 1.1.2016 – 31.12.201
Bilder vom Workshop