Aufführung von Hans-Carossa-Schülern in der Westerwaldstraße
Amoklaufende Schüler sind uns z. B. seit den Ereignissen 1999 auf der Columbine High-School und 2009 in der Albertville-Realschule und deren Umgebung in Winnenden schmerzhaft ins Bewusstsein gerückt.
Schüler des Hans-Carossa-Gymnasiums zeigen am 12. Februar in der Jugendtheaterwerkstatt in der Westerwaldstraße 13 mit „Ich knall euch ab“ ihre Version des Theaterstücks von Morton Rhue – auch bekannt durch die deutsche Verfilmung seines Romans „Die Welle“.
Ich knall euch ab!
- Theaterstück von Morton Rhue
- Jugedntheaterwerkstatt Spandau
- Westerwaldstraße 13
- Eintritt: Schüler 2,- Euro, Erwachsene 3,- Euro
- 12. Februar
- 18 Uhr
Der Grundkurs Darstellendes Spiel unter der Leitung von Frau Wagner hat dieses Stück schon im Dezember mehrfach gezeigt. Nun ist die Auseinandersetzung mit den Gründen für solch explosive Gewaltausbrüche im Falkenhagener Feld zu erleben.
Wenn Schüler Amok laufen, reagiert die Umgebung immer mit Fassungslosigkeit und Hilflosigkeit. Erst kann sich niemand erklären, wie es zum Gewaltakt kommen konnte, dann bieten Psychologen und Soziologen die passende Herleitung.
Hänseleien, Mobbing oder ganz modern „Cyber-Mobbing“ sind ganz „normale“ Ereignisse im dem Schulalltag. Sie geraten dann ins Blickfeld, wenn es zu spektakulären Gewaltausbrüchen kommt oder Medien sich des Themas aus aktuellem Anlass annehmen.
In der Sitzung des Quartiersrates im Falkenhagener Feld Ost wurde am 8. Februar „fast nebenbei“ auf den regulären Umgang mit Mobbing eingegangen, dabei war das Theaterstück nicht einmal das Thema. Mobbing in der Schule führt auf Elternabenden leider nicht automatisch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Problem. Es kommt vor, dass mache Eltern praktisch nie in der Schule erscheinen. So erfahren sie entweder nichts von der Problematik oder stellen sich ihr einfach nicht. Welche Gründe dazu führen, sei erst einmal dahingestellt.
Umso wichtiger ist es, wenn Schüler sich selbst sich des Themas annehmen. „Ich knall euch ab“ in der Westerwaldstraße zeigt, wie Schüler in Folge von Hänseleien und Gewalt sich immer weiter in sich selbst zurückziehen und dabei zu wandelnden Zeitbomben werden. Das Theaterstück der Carossa-Schüler zeigt aber auch, dass dieser Prozess durchaus von der Umgebung bemerkbar ist. Man hat es also in der Hand, schon frühzeitig etwas zu unternehmen …
Stellungnahme des Landesjugendring Baden-Württemberg
„Die Gründe, die Jugendliche zu Amoktätern machen, sind nach einhelliger Meinung der ExpertInnen in jedem Fall jeweils eine komplexe Gemengelage aus verschiedenen Beweggründen, Erfahrungen, Möglichkeiten, Fähigkeiten. … Die Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen dürfen allerdings nicht auf die Symptombekämpfung beschränkt bleiben. Wenn wirklich etwas verändert werden soll, müssen wir uns an die Ursachen machen. … Jugendliche sind immer maßgeblich von der sie umgebenden Gesellschaft geprägt. … Jugendarbeit wirkt präventiv und sozial integrierend. … Es ist zu vermuten, dass all dies zu einer Verhinderung von Amoktaten beiträgt, aber Garantien kann die Jugendarbeit genauso wenig wie irgendjemand sonst geben. … Schulen brauchen eine bessere Schulkultur, ein menschlicheres Miteinander, eine aufgeschlossene Grundhaltung, Vertrauen und Zeit für SchülerInnen. … Wenn die Öffentlichkeit auf Jugendliche aufmerksam wird, dann oft nur wenn es Probleme gibt: Amokläufe, Gewalt- oder Alkoholexzesse im öffentlichen Raum u.a.m.“ (Stellungnahme im Sonderausschuss „Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen“ Landesjugendring Baden-Württemberg, 2009)
Ralf Salecker

„Was ist denn nun mit dem Flyer des Quartiersrates?“ – diese Frage blieb nicht nur einmal ohne eine richtige Antwort im Raum stehen. Ein eigener Flyer war schon lange nötig. Immerhin erfüllt der Quartiersrat eine wichtige Funktion im Quartier. Die Mitglieder des Quartiersrates entscheiden über Projekte, die sie für das Falkenhagener Feld für richtig und notwendig erachten. Keiner kennt sein Wohngebiet so gut wie die Bewohner selbst. Deshalb ist es wichtig und gut, dass sich diese Menschen ehrenamtlich für die Entwicklung ihres Stadtteils einsetzen.
Im Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012 haben wir der Freiwilligenbörse ein umfassendes, neues Motto verliehen:
Guten Tag! Seit dem 1. Januar bin ich nun als Webredakteur im Falkenhagener Feld Ost tätig. Ein Hinweis vom Bezirksamt Spandau ließ mich meine Fühler hierher ausstrecken. Nun bin ich hier.
Viele hochqualifizierte Migranten leben in Berlin, also auch im Kiez Falkenhagener Feld Ost. Ein grundsätzliche Problem ist oft die fehlende Anerkennung der Ausbildung. Ohne diese Anerkennung ist es fast unmöglich, im gelernten Beruf Fuß zu fassen. Viele unbeantwortete Fragen stehen im Raum, die zu Verunsicherung und Frust führen. Damit könnte ein Teufelskreis in eine perspektivlose Existenz beginnen.
Falkenhagener Express – Eine Stadtteilzeitung von Bürgern für Bürger aus dem Kiez